Antimikrobielle Resistenzen (AMR) sind eine enorme Bedrohung für die Bekämpfung und Behandlung von immer mehr Infektionen. Jetzt fordert eine öffentlich-private Partnerschaft aus neun europäischen Projekten langfristige Investitionen, um Europas Fähigkeit zur Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika zu sichern.
ANZEIGE
Die hessische Brain Biotech AG machte am späten Freitag kräftig Furore in den Hinterzimmern des Börsenhandels. Die Bekanntgabe eines Deals über insgesamt 128 Mio. Euro mit der auf den Erwerb von möglichen Umsatzerlösen spezalisierten Royalty Pharma sorgt für einen Kurssprung. Zunächst werden jedoch nur kleinere Anteile der Gesamtsumme fällig, der große Rest ist noch mit einigen Fragezeichen versehen.
Das Schweizer Biopharmazieunternehmen Basilea hat mit der US-Behörde für angewandte biomedizinische Forschung (BARDA) eine millionenschwere Entwicklungsvereinbarung geschlossen. Zunächst erhält Basilea 29 Mio. US-Dollar für die Entwicklung neuartiger Medikamente zur Therapie von Infektionen durch Pilze und Bakterien. Insgesamt will sich die BARDA über zwölf Jahre mit bis zu 268 Mio. US-Dollar an den anfallenden Kosten beteiligen.
Auf dem von der Bundesregierung erstmals zusammen mit vielen Organisationen initiierten Deutschen Start-up-Summit verkündeten Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner den Startschuss für ein Unterstützungspaket von deutschen Start-ups in der Größenordnung von 12 Mrd. Euro. Ein Teil des Geldes soll von Versicherungen, Banken und der Industrie kommen und gemeinsam mit der KfW verwaltet werden. Ob die Summe erreicht wird sowie weitere Details der Vergabe und des inhaltlichen Zuschnitts der Förderungen ist noch unklar.
Das in Basel ansässige Unternehmen BioVersys wird China enger in die klinische Entwicklung seines Hauptproduktes BV100 – ein neues Antibiotikums gegen Acinetobacter baumanii – einbeziehen. Dafür stellt der Guangzhou Sino-Israel Bio-Industry Investment Fund 6 Mio. US-Dollar zur Verfügung. BV100 soll damit auch in chinesischen Krankenhäusern zur Behandlung von Antibiotikaresistenzen eingesetzt werden.
Auf dem Europäischen Krebskongress ESMO in Barcelona stellte die Tübinger immatics N.V. keine neuen Daten der fortgeschrittenen T-Zelltherapie-Entwicklungen vor, sondern frühe Daten des bispezifischen Ansatzes eines T-Zell-Rezeptors gegen MAGEA4/8. Dass in dieser bisher partnerschaftlichen Entwicklung der Partner Bristol Myers Squibb einen Rückzieher macht, wird nur als eine Randnotiz mitgeteilt.
Zeitgleich zur Eröffnung ihrer neuen Produktionsstätte P2 in Bovenau Mitte September firmiert die bisherige Richter-Helm Biologics GmbH & Co. KG um und kündigt ihre weitere Expansion an.
Die Verkapselung von Wirkstoffen in der Pharmazie hat die bekannte Pille längst hinter sich gelassen. Nukleinsäure-Wirk- oder Impfstoffe aus RNA haben die Lipid-Nanopartikel salonfähig gemacht. Die Zell- und Gentherapie benötigt eine Umhüllung für den Transport des modifizierenden Genmaterials. Doch die üblichen Vektoren dafür stoßen an Kapazitätsgrenzen. Unternehmen, die neue Verfahren für die molekulare Verkapselung entwickeln, sind gefragt. Das zeigt die Ausgründung CPTx der TU München, die gerade 29 Mio. US-Dollar von deutschen und internationalen Investoren einwerben konnte.
Seit 2016 gab es ihn nicht mehr: einen Börsengang in Frankfurt aus der deutschen Biotech-Szene. Das Therapeutika- und Diagnostikunternehmen Pentixapharm Holding AG plant ihn noch in diesem Jahr. Theranostics heißt das Schlagwort des Unternehmens mit Sitz in Würzburg und Berlin, das aus dem ebenfalls börsennotierten Isotopen- und Medizintechnikunternehmen Eckert & Ziegler hervorgegangen ist.
Der Europäische Rechnungshof stellt dem ambitionierten Klimaschutzprogramm der EU in der Umsetzung ein schlechtes Zeugnis aus. Vieles beruhe auf Schätzungen, nicht alle Maßnahmen könnten wirklich als „grün“ bezeichnet werden, insgesamt fehle der Überblick über die kompletten Ausgaben zur Klimapolitik in den europäischen Ländern. Dabei geht es um möglicherweise zu hoch angesetzte Ausgaben in der Größenordnung von 34,5 Mrd. Euro.